Reisebericht Nusa Lembongan: Inselerkundung mit einem Motorroller ohne Kennzeichen, von Mangroven, verrückten Höhlenbauern, Algenplantagen, entspannen bei Raggae am Strand, einer kleinen gelben Brücke zu Nusa Ceningan, tauchen mit dem Mola-Mola und anderen verrückten Dingen.
Preisverhandlung für die Überfahrt
Na das war mal wieder was, ich habe mich bei Kadek erkundigt, was eine Fahrkarte von Sanur nach Lembongan kostet, er hatte mir dann wohl den Lokal Preis genannt, jedenfalls waren dann vor Ort alle Händler deutlich teurer und ich habe mir erstmal jemanden suchen müssen, der überhaupt bereit war über den Preis zu verhandeln, hab dann freundlich versucht den Preis zu drücken, indem ich darauf hinwies das ich den von mir gedachten Preis nicht nur Bar, in neuen Geldscheinen passend bezahlen kann, sondern ich auch wenig Gepäck hätte, nämlich nur einen kleinen Rucksack, was dann erst kurz vor Abfahrt (geduldige 45 min. verhandeln) zu dem gewünschten Erfolg führte, ich reichte die erwähnten Scheine rüber, nahm mein Ticket, bedankte mich freundlich mit einem “Matur Suksema” und folgte der gezeigten Richtung zum bereits wartenden Boot.
Anreise nach Nusa Lembongan
Dieses schwankte dann schon ganz schön bei dem Wellengang der an dem Tag, zwischen den Inseln, herrschte. Andere mögliche Anreise von Padangbai, währe mit der Fähre nach Nusa Penida und dann mit einem Boot weiter nach Lembongan, womöglich währe diese Anreise auch günstiger gewesen, schneller, oder schonender für den Magen, allerdings bestimmt nicht.
Erste Schritte auf Nusa Lembongan
Wie ich immer so bin, habe ich mir nicht im Vorfeld eine Unterkunft gesucht, sondern mir gedacht, das ich mir vor Ort eine suche, als ich dann im mittleren Westen der Insel aus dem Boot stieg, wurde ich von einem Local angesprochen und wie sich rausstellte, vermietete er Motorroller. Das erste was mir auffiel war, das sie keine Kennzeichen hatten und die Schlüssel steckten. Auf mein Nachfragen hin sagte er lachend, das es kein Problem sei, da es auf der Insel eh keine Polizei gäbe, bräuchte man noch nicht einmal einen Führerschein. Ich nahm dann einen seiner Motorroller für 50.000 pro Tag und machte mich gleich auf den Weg die Insel etwas zu erkunden und nebenbei eine Unterkunft zu suchen.
Unterwegs traf ich dann auch auf eine elegante Frau, die während der Fahrt auf ihrem Motorroller, auf ihrem Kopf, gekonnt einen Teller mit Opfergaben, balancierte. Ich muss zugeben ich bin da weniger Zirkusreif und traute mich nicht während der Fahrt ein Foto von ihr zu machen und bat sie daher für ein Foto anzuhalten.
Orientierung auf Nusa Lembongan
Im Westen
Sich auf Lembongan zurecht zu finden ist nicht schwer, vom Strand wo die Boote anlegen, nach Süden durchquert man zuerst den Ort um dann einen Hügel hinauf zu düsen auf dem man eine herrliche Sicht (Panorama Point) über die Bucht hat, ein tolles Fotomotiv, allerdings sehen das viele chinesische Touristen, die sich zu Massen in kleine Minibusse quetschen, genauso und man ist dort kaum ein paar Minuten alleine. Dann weiter Richtung Süden, kommt man an einem Friedhof vorbei, auf dem für die Toten Sonnenschirme aufgespannt sind. Wenn man sich westlich hält kommt man zum Mushroom Beach (ist ausgeschildert). In der Nähe findet man auch Unternehmen wo man Tauchausrüstungen ausleihen kann. Von hier kann man auch Tauchausflüge buchen, mit der Chance den Mola-Mola zu sehen (Mola.Mola ist die indonesische Bezeichnung für den Mondfisch).
Im Süden
Richtung Süden sind dann weitere Strände wie Sandy Bay Beach, Devils Tear und Dream Beach. Von Dream Beach ist es nicht mehr weit zum Gala-Gala Underground House (Man muss eine kleine Gasse neben einem Tempel rein, rund 50 m). Beim Gala-Gala Underground House handelt es sich um ein sehr verwinkeltes Höhlenhaus, das 1961 von Mangu Byasa, mit einfachstem Werkzeug, in den Steinigen Untergrund seines Grundstücks gebaut wurde. Das hat ganze 15 Jahre gedauert und ist von dem indischen Mahabharata Epos inspiriert. Heute zieht der Sohn den Touristen das Geld für die Besichtigung aus der Tasche, verkauft aber auch Andenken und Getränke.
Im Osten
Vom Gala-Gala Underground House ist es nur noch ein Katzensprung zum Mama Mia Bar & Grill. Dabei handelt es sich nicht um eine schlichte Pizzaria, sondern um eine richtig coole Strandbar mit vielen witzigen Sprüchen die an den Wänden hängen, die Aussicht auf das Wasser und die Nachbarinsel Nusa Ceningan, ist herrlich und das Essen empfehlenswert. Befolgt was die witzigen Schilder sagen, geniest ein paar Drinks und die Aussicht. Von hier ist es nur noch ein kleiner Ritt auf dem Roller Richtung Nord-Ost bis man zu der berühmten gelben Brücke kommt. Diese ist sehr schmal, gerade breit genug für ein Motorrad und verbindet Nusa Lembongan mit Nusa Ceningan. Die Holzbrücke ist gerade erst durch eine aus Stahl ausgetauscht worden. Als ich vor Ort war, konnte ich sie noch nicht überqueren, da sie noch gesperrt war.
Der Norden
Von der Brücke geht die Straße weiter nach Nord-Osten und wird, um so weiter man kommt, immer einsammer, nach einer weiten nach links gebogenen Kurve geht die Straße in östlich-südöstlicher Richtung und man macht quasi das Oval um die Insel komplett. So eine Runde ist etwas weniger als 15 km lang und daher dauert es nicht sehr lange bis man einmal die Insel erkundet hat. Ich habe allerdings von früh morgens bis nach Sonnenuntergang gebraucht weil ich so viele Stopps eingelegt habe, denn es sind schon so einige Punkte die zum verweilen einladen. Besonders schön fand ich auch den Strand beim Mahagiri Resort ganz im Nord-Westen der Insel, da ist das Wasser auch ruhiger. Im Agung Beach Club, 1-2 km östlich vom Mahagiri, direkt am Strand, umsäumt von Mangroven, hab ich mal eben einen halben Tag dahinplätschern lassen und die Ruhe genossen.
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